Erwecken der Urhexe und Kornweible

 

Traditionell eröffnen wir die Saison am Freitag nach dem Dreikönigstag. Gemeinsam mit befreundeten Fasnetsvereinen erwecken wir unsere Urhexe, die in jedem Jahr von einem anderen Mitglied verkörpert wird.
Unserer Legende nach verlor sie am Fasnetsdienstag ihre Kräfte und verschwand in der Dunkelheit unserer Heimatstadt an einen unbekannten Ort. Alljährlich jedoch wird sie an diesen geheimen Ort von unseren Kornweible gefunden, sodass diese die schlafende Urhexe zu unserem Erwecken bringen können, um ihr mit allerlei Sprüchen, Lärm und lauten Narrenrufen wieder Leben einzuhauchen.
Scheinbar unbeeindruckt vom Hexen-Einmal-Eins aus Johann Wolfgang von Goethes "Faust" und tosendem Lärm erwacht die Urhexe nur sehr zögerlich. Ein Zucken hier und ein Strecken da. So richtig wach wird sie nicht. Letztendlich versucht man es mit einer Beschwörungsformel, die ihre Wirkung zeigt. Die Urhexe reckt und streckt sich. Mit viel Elan erhebt sie sich aus ihrem Leiterwagen und beginnt sofort herumspringen.
Nun noch schnell die Krähe, die Symbolfigur der Narrenzunft, zum Leben erwecken, damit sie mit lautem Rätschen den Rest der Narrenschar herbeiruft. Ein großes Meer von gelben Kopftücher stürmt herbei und sorgt mit Schabernack und Polonäse für viel Umtrieb.
Bevor nun der dazugehörige Zunftball starten kann, erfolgt an diesem Abend die Aufnahme der neuen Hästräger. Nach einer kleinen “Mutprobe”, die aus den Genuss eines schaurig schmeckenden Trunks besteht, erhalten die neuen Hästräger ihre Maske, den Häsorden und den Maskenbrief überreicht. Mit der obligatorischen Unterschrift in der Maskenrolle verpflichten sich die Neu-Hästräger das schwäbisch-alemannische Brauchtum zu pflegen und zu fördern sowie nach dem Motto “Jedem zur Freud – Niemand zum Leid” allseits Schabernack zu treiben.
Das nachfolgende und abwechslungsreiche  Programm, das überwiegend durch Auftritte von Guggen-, Brauchtums- und Showtanzgruppen der Gastvereine gestaltet wird, spiegelt die ganze Vielfalt der Fasnet wieder.